Galoppbegriffe

A B C D E F G H I-J K L M N O P-Q R S T U-V W XYZ
A
Begriff Erklärung
A-Bahnen Hier finden die wichtigsten Rennen der Saison statt, d.h. es wird auch mehr gewonnen z.B. in:
Baden-Baden, Bad Doberan, Bad Harzburg, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg-Horn, Hannover, Herxheim, Hoppegarten, Köln, Leipzig, Magdeburg, München-Riem, Neuss, Saarbrücken.
Abstammungsbewertung Der Zuchtwert des Pferdes wird aufgrund der Leistungen seiner Vorfahren bemessen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nachkommen von zwei erfolgreichen Rennpferden wiederum gute Leistungen bringen, ist wesentlich größer als die von Kindern erfolgloser Eltern.Aber eben auch nicht die Regel, denn Mutter Natur hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden. So gab es schon Paarungen der besten Rennpferde miteinander und heraus kam ein „Flop“ - um es milde auszudrücken.
Abstand Das ist die Entfernung der Pferde zueinander im Ziel.
Eine Pferdelänge = ca. 2,40 m
N = Nase; kK = kurzer Kopf; K = Kopf; H = Hals
1/4, 1/2, 3/4 Länge, 1 Länge usw.
Der Abstand von mehr als 10 Längen wurde früher als "Weile" bezeichnet.
Abwieger Er kontrolliert das Gewicht des Jockeys vor und nach dem Rennen. Der Sattel gehört zum Gewicht dazu und wird grundsätzlich mitgewogen. Ein Fehlgewicht wird mit Bleiplatten in bestimmten Satteltaschen ausgeglichen.
(s. a.: Zurückwiegen)
Altersgewicht Gewicht, im englischen „Handicap“ genannt, ist der „Jockey mit evtl. Zusatzgewicht“ und wird entsprechend der Rennordnung nach Alter, Geschlecht u.a. bemessen. Hengste und ältere Pferde tragen mehr, ebenso ist meist das Gewicht über längere Distanzen und bei höheren Gewinnsummen höher. Und die vorherigen Gewinne des Pferdes spielen auch eine Rolle und somit auch die Eingliederung in die verschiedenen Klassen.
Altersgewichtsrennen Galopprennen, in denen Pferde ihrem Alter entsprechend mehr oder weniger Gewicht tragen. Treffen in einem solchen Rennen Dreijähige auf Vier- oder Fünfjährige, dann tragen sie weniger, als die älteren Konkurrenten.
Amateur Ein Amateurrennreiter ist zu einem Flachrennen der Kl.A, das für alle Reiter offen ist, erst zugelassen, wenn er vom Start bis zum Ziel an mind. 15 Amateurrennen, Halbblutrennen oder der Kl. B-Rennen teilgenommen hat.Ebenso bei einem Hindernisrennen.
Der Verband Deutscher Amateurrennreiter erhält in der Kl.A 5% der gewonnen Geldpreise. Der Anspruch entsteht unmittelbar gegen den veranstaltenden Rennverein.
Amateurrennen Die Jockeys sind ausschließlich Amateure, keine Berufsreiter.
Amateurrennreiterlizenz Eine Amateurrennreiterlizenz kann erwerben, wer das 15. Lebensjahr vollendet hat, eine mindestens zweijährige Reitausbildung vorweisen kann, eine ausreichende Reitfertigkeit besitzt, in den letzten drei Jahren weder gegen Entgelt im Rennstall gearbeitet, noch eine Berufsrennreiter oder -trainerlizenz besessen hat, dem Verband Deutscher Amateurrennreiter oder einem Landesverband dessen angehört, eine Unfallversicherung abgeschlossen hat und eine ärztliche Bescheinigung jüngeren Datums über eine allgemeinmedizinische Untersuchung vorlegen kann..
Amazone Bezeichnung für eine Rennreiterin. Seit Mitte 1975 gibt es in Deutschland weibliche Berufsrennreiterinnen, die eine abgeschlossene Ausbildung (seit 1975: Pferdewirt Schwerpunkt Rennreiten) absolviert haben. Sie dürfen in allen Rennen - nicht nur in Amazonenrennen - starten.
Arbeit Das ist ein anderer Begriff für das Training (z.B. Morgenarbeit).
Aufgalopp Ruhiger Galopp auf dem Weg zum Start. Die Pferde werden aufgewärmt, die Muskulatur lockert sich. Die Zuschauer haben Gelegenheit, sich eine letzte Übersicht von den Pferden und Reitern zu verschaffen.
Aufgewichtsrennen Das sind Rennen, in denen das vom Pferd zu tragende Gewicht von Alter, Geschlecht und den bisher erzielten Gewinnsummen des Pferdes bestimmt wird.
Aufkantern Anderer begriff für Aufgalopp
Aufpullen Rennsportlicher Ausdruck für das Durchparieren aus dem Galopp vom Canter, Trab oder Schritt. Auch das Verhalten des Pferdes im Rennen wird so bezeichnet.
Ausgleich Wird auch "Handicap" genannt. Ausgehend von vorherigen Leistungen wird es den guten Pferden durch Zusatzgewichte "schwer gemacht". Dadurch bekommen auch die Schwächeren eine Chance. Der Tipp auf den Sieger wird schwieriger, bringt aber oft hohe Gewinnquoten.
Faustregel: Ein Kilo Gewichtsunterschied bedeutet eine Pferdelänge Vorsprung. Siehe auch GAG (Generalausgleichsgewicht)
Ausgleicher Je nach Leistungsstand des Pferdes setzt der Ausgleicher die Gesamthöhe des zu tragenden Gewichtes fest. Er orientiert sich an der Form des Pferdes und dem Generalausgleich (s.a. GAG).
Ausgleichsrennen Das von den Pferden zu tragende Gewicht wird von den Ausgleichern festgesetzt.
Beim Ausgleichen nach Klassen will man vermeiden, dass gute oder sehr gute Pferde auf allzu schwache Konkurrenten stoßen. Schwächere Teilnehmer haben eine Siegmöglichkeit, da sich durch die unterschiedlichen zu tragenden Gewichte zumindest theoretisch eine Chancenangleichung ergibt.
Die Ausgleichsrennen (Handicaps) sind in verschiedene Klassen unterteilt.
In Flachrennen gibt es:
Ausgleich I - für die sehr gute
Ausgleich II - für die gute
Ausgleich III - für die durchschnittliche
Ausgleich IV - für die geringere Klasse.
In Hindernisrennen gibt es:
Ausgleich G - für die gute
Ausgleich M - für die mittlere
Ausgleich U - für die untere Klasse.
Ausländer Ein im Ausland geborenes Pferd, das im Geburtsjahr nicht importiert wurde (s.a. Inländer).
Ausrechnung In den Rennzeitungen stehen die Ausrechnungen unter den Starterlisten der einzelnen Rennen. Die Ausrechnung ist nicht für Ausgleichsrennen maßgeblich, wohl aber für alle anderen. Sie wird von Fachjournalisten erstellt und zeigt an, ob die einzelnen Pferde vom Gewicht her besonders chancenreich im Rennen stehen oder nicht.
allerdings sollte man sich nie allein auf die Ausrechnung verlassen! Die Leistungen der Pferde in der jüngsten Vergangenheit sind ebenfalls entscheidend.
ausrichten Die Teilnehmer werden - vor allem bei Flaggenstarts in Hindernisrennen oder bei Flachrennen, wenn die Startmaschine nicht zur Verfügung steht - vor der Prüfung in einer Reihe ausgerichtet.
Ausschreibung In der Ausschreibung für die jeweiligen Galopprennen werden die Teilnahmebedingungen festgelegt.
Außenseiter Das sind die Pferde, denen nach der aktuellen Form wenig Chancen auf einen Sieg zugetraut werden. Wenn diese Pferde jedoch gewinnen, bringen sie meistens hohe Gewinnquoten.

B
Begriff Erklärung
B-Bahnen Kleinere Bahnen, die oftmals im Rahmen eines Volksfestcharakters unvergleichliche Erlebnisse bringen.
Cuxhaven-Duhnen (Wattrennen), Gotha, Lebach, Quakenbrück, Verden u.s.w.
Behinderung Ein Pferd wird von einem Konkurrenten durch Kreuzen oder andere nicht erlaubte Mittel daran gehindert, Boden gutzumachen und nach vorn zu galoppieren. Wird die Situation des Rennens entscheidend durch eine Behinderung beeinflusst, kann dies zur Disqualifikation des Jockeys und/oder einer Geldbuße führen. Dies ist meistens dann der Fall, wenn die Behinderung auf der letzten Strecke vorm Ziel erfolgt und wird je nach Schwere (z.B. wenn das behinderte Pferd dadurch den Sieg verpasst) geahndet.
Berufsrennreiter/in Die Berufsrennreiterin/der Berufsrennreiter hat eine dreijährige Ausbildung zum Pferdewirt Schwerpunkt Rennreiten erfolgreich absolviert.
Berufsrennreiterlizenz Die Berufsrennreiterlizenz kann erhalten, wer nach der vorgeschriebenen Ausbildungszeit die Pferdewirtprüfung Schwerpunkt Rennreiten bestanden und eine Unfallversicherung abgeschlossen hat. Desweiteren muß man eine ärztliche Bescheinigung über eine allgemeinmedizinische Untersuchung jüngstem Datums vorlegen.
Die Lizenz kann man auch erwerben, indem man als Amateurrennreiter mindestens 50 Rennen gewonnen hat. Unfallversicherung und ärztliche Bescheinigung sind auch hier notwendig. Voraussetzung ist die Prüfung zum Pferdewirt Schwerpunkt Rennreiten (regelt die Landwirtschaftskammer), ein Pferdewirt aus anderen Schwerpunkten muß rennreiterliche Fertigkeiten und Kenntnisse in einer gesonderten Prüfung nachweisen.
Wer bei einem Trainer arbeitet, kann eine Lizenz erhalten, wenn dieser eine Bescheinigung über ausreichende Reitfähigkeit für die Teilnahme an Rennen vorlegt. Diese Lizenz gilt jedoch nur in B-Rennen und auch nur für Pferde, die bei seinem Arbeitgeber trainiert werden. Nach 10 Siegen kann man eine nach Ablegen einer Prüfung eine offene Lizenz beantragen. Rest wie gehabt.
Berufstrainerlizenz Diese Lizenz kann nur erhalten, wer die Pferdewirtschaftsmeisterprüfung im Teilbereich Galopprenntraining abgelegt hat. Ein Berufsrennreiter kann die Trainerlizenz bekommen, wenn er mindestens 200 Rennen der Klasse A oder als Amateurrennreiter 100 Rennen der Klasse A oder als Besitzertrainer mindestens 100 Rennen der Klasse A gewonnen hat.
Blacktype "Blacktype" werden Rennpferde genannt, die in internationalen Listenrennen oder Grupperennen plaziert waren oder gesiegt haben. Wenn ein Pferd dann eben aus einer Blacktype-Familie stammt, dann sind die Elterntiere "Blacktyp"-Pferde gewesen. Ein Blacktyp-Pferd wird in Auktionskatalogen immer fett gedruckt (Blacktype = Fettdruck).
Blaues Band Bezeichnung für das Deutsche Derby. Der Sieger/die Siegerin des Rennens erhält einen Eichenkranz mit blauer Schleife.
Blender Ein durch sein Äußeres bestechendes Pferd, das jedoch in seiner Leistung nicht das hält, was es verspricht.
Bleigewichte Bleiplatten werden in speziellen Satteltaschen verstaut, wenn der Reiter incl. Sattelzeug das vorgeschriebene Gewicht nicht erreicht.
Blinkers = Scheuklappen. Sie bestehen aus einer Kapuze, die es dem Pferd nicht gestattet, seitwärts zu blicken. Blinkers sollen das Ausbrechen eines schreckhaften Pferdes verhindern, wenn z.B. der Nebenjockey die Peitsche schwingt.
Boden / Bodenverhältnisse Die Beschaffenheit des Geläufs am Renntag wird gemessen und über Lautsprecher und per Anschlag bekannt gegeben.
Dabei erfolgt die Zuordnung mithilfe eines genormten Bodenprüfgerätes (Penetrometer), das die Eindringtiefe in cm misst (zwischen 10 und 0). Der Messstab wird an verschiedenen Stellen des Rennkurses angesetzt; die durchschnittliche Eindringtiefe ergibt den aktuellen Bodenwert:
hart 0,0 - 1,4 cm
fest 1,5 - 2,9 cm
gut 3,0 - 4,4 cm
weich 4,5 - 5,9 cm
schwer 6,0 - 7,4 cm
tief 7,5 cm und mehr

Viele Pferde sind "Spezialisten" für einen bestimmten Boden, auf dem sie sehr gut zurecht kommen. Deshalb ist es für Profis, die auf Pferde wetten, wichtig, vorher die Bodenverhältnisse zu wissen.
Boxenstart 1967 wurde die Startmaschine beim Galoppsport in Köln zum ersten Mal eingesetzt. Die Teilnehmer der Prüfung stehen nebeneinander in geschlossenen Boxen, deren Klappen sich beim Start nach vorn öffnen.
Die Startboxnummer wird ausgelost. Ausnahme: Die Außenbox kann in besonderen Fällen vom Trainer beantragt werden.
Buchmacher ... ist ein privater Wettunternehmer. Er hat eine amtliche Konzession und hält die bei ihm angelegten Wetten auf eigene Rechnung und eigenes Risiko. Buchmacher sind seit 1922 in Deutschland zugelassen. Seit 1989 kann bei vielen Buchmachern aber auch zu Original Rennbahnkonditionen gewettet werden. Dafür unterhalten sie in ihren Geschäften spezielle Schalter. Die Adressen dieser Wettannahmestellen finden Sie an anderer Stelle dieser Ausgabe.

C
Begriff Erklärung
Canter Englische Bezeichnung für einen ruhigen, verhaltenen Galopp, Aufgalopp. Steigert die Ausdauer.
Die Bezeichnung geht auf die Mönche von Canterbury zurück, die so geritten sein sollen. Wird im Training und beim Rennen zur Auflockerung der Muskeln und warmreiten angewendet.
Champion ... wird die Reiterin oder der Reiter mit den meisten Siegen im Rennjahr (1. Januar bis 31. Dezember) auf deutschen Rennbahnen. Die Gewinnsumme seiner Ritte spielt hierfür keine Rolle. Während der laufenden Saison trägt der jeweils führende Reiter eine goldene Armbinde.
Classics Englische Bezeichnung für die fünf bedeutendsten Dreijährigen-Rennen. In England sind es die 1000 und die 2000 Guineas, die Oaks, das Derby und das St. Leger.
In Deutschland das Mehl-Mühlens, der Preis der Diana, das Henkel-Rennen, das Deutsche Derby und das deutsche St. Leger (s.a. Klassische Rennen)
Crack Ausgezeichnetes Pferd, Sieger großer Rennen, auch: bestes Pferd im Stall eines Trainers.

D
Begriff Erklärung
Derby Die besten dreijährigen Pferde eines Landes treffen zum Leistungsvergleich aufeinander. Sie tragen jeweils das gleiche Gewicht (Ausnahme: Stutenerlaubnis). Das Derby geht über 2400 Meter.
Das erste Derby wurde im Jahr 1780 in England (Epsom) gelaufen.
Direktorium für Vollblutzucht und Rennen "Das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e. V., Rennbahnstr. 154, 50737 Köln, Tel. 0221/749810, Fax 0221/749867, die oberste Verwaltungsstelle für die Zucht von Vollblutpferden und für die Galopprennen in Deutschland, hat die Aufgabe, die Vollblutzucht zu fördern und die Rennen zu beaufsichtigen. Es ist eine anerkannte Züchtervereinigung im Sinne des Tierzuchtgesetzes."
Disqualifikation Die Rennleitung kann Teilnehmer einer Prüfung disqualifizieren. Dies kann passieren, wenn eine gravierende Behinderung erfolgt ist oder ein Jockey mit weniger als dem vorgeschriebenen Gewicht aus dem Rennen zurückkehrt.
Distanz ... ist die Entfernung vom Start bis zum Ziel. Im Galoppsport ist dies gestaffelt in 1000, 1200, 1400, 1600, 1800, 2000, 2200, 2400, 2800, 3600 und 4000 Meter.
Dreierwette ... ist die schwierigste der Wettarten: Die ersten drei Pferde müssen in der Reihenfolge ihres Zieleinlaufs getippt werden. Durch den hohen Schwierigkeitsgrad werden auch sehr hohe Wettgewinne erzielt.

E
Begriff Erklärung
Ehrenpreis In bestimmten Rennen werden zusätzlich zu den Geldpreisen Erinnerungsgaben verteilt. In den Ausschreibungen zu den Rennen sind diese Ehrenpreise angegeben.
Einlauf Der Einlauf ist die Zielgerade, wo die letzte entscheidende Phase des Rennens stattfindet;
und auch die Reihenfolge der Pferde im Ziel.
Einlaufbogen Der letzte Bogen eines Geläufs vor der Zielgeraden.
Einlaufwette s. unter Zweierwette.
Die richtige Reihenfolge der beiden erstplatzierten Pferde muss auf dem Wettschein getippt werden.
Elektronen-Toto Abwicklung des Wettgeschäfts per Computer. Die Umsätze auf Eventualquoten und letztendlich die Endquoten werden automatisch umgerechnet.
Englisches Vollblut Die "Stammväter" der englischen Vollblutzucht sind in erster Linie drei orientalische Hengste:
The Byerley Turk, 1689 nach England importiert,
The Darley Arabian, geb. 1700, importiert 1704 und
The Godolphin Arabien (auch als Godolphin Barb bekannt), geb. 1724, begann 1729 seine Deckhengstlaufbahn.
Zu den "Stammmüttern" zählen neben den bodenständischen vorallem eine Reihe orientalischer Stuten. Insgesamt bildeten 103 Stuten die Ausgangsbasis.
Als Vollblut gilt ein Pferd, dessen Vorfahren ohne fremde Blutzuführung mütterlicher- wie väterlicherseits in lückenloser Reihe auf die Ahnenkette zurückzuführen ist, die im 1793 erstmals erschienenen "General Stud Book" (Allgemeinen Englischen Gestütsbuch) verzeichnet sind.
Vollbluthengste dienen der Veredelung von Warm- und Kaltblut und Ponyrassen. Das Englische Vollblut ist frühreif, hart und ausdauernd.
Erklärtes Pferd Lässt ein Besitzer zwei oder mehr Pferde in einem Rennen laufen, dann kann er vorher erklären, mit welchem Pferd er gewinnen will. Das andere oder die anderen Pferde müssen dann gegen den Stallgefährten nicht um den ersten, wohl aber um die übrigen Plätze ausgeritten werden.
Erlaubnis ... ist die Vergünstigung, weniger als das vorgeschriebene Gewicht zu tragen. Vor allem die Auszubildenden bekommen gegenüber den erfahreneren Kollegen "Erlaubnis", wenn sie noch keine 50 Siege errungen haben. Gewichtserlaubnisse staffeln sich von 1 kg bis zu 5 kg - je nach der Anzahl der schon errungenen Siege.
Europäischer Züchterfond Der Europäische Züchterfond unterstützt in den angeschlossenen Ländern ein Programm von besonders förderungswürdigen Rennen. Er finanziert sich aus Zahlungen der Deckhengsthalter. Die EBF-Rennen sind im Rennprogramm besonders gekennzeichnet. Die Sieger erhalten aus dem Fond eine besondere Prämie.
Eventualquote Diese Quoten werden auf den Rennbahnmonitoren eingeblendet. Sie werden ständig neu berechnet und zeigen die Siegquote an, die für jedes Pferd im Falle eines sofortigen Starts bei einem Sieg gelten würde. Die blinkende Eventualquote zeigt den augenblicklichen Favoriten an, derjenige mit der höchsten Quote ist der größte Außenseiter.

F
Begriff Erklärung
Favorit Der Favorit ist das Pferd, das am chancenreichsten gilt. Man unterscheidet zwischen "Zeitungs-" oder "Papierfavoriten" und den "Bahnfavoriten".
Der Zeitungsfavorit wird von der Rennzeitung als Sieger vorhergesagt, der Bahnfavorit bekommt am Renntag auf der Bahn die meisten Siegwetten. Oft sind beide Favoriten die gleichen.
Der Favorit hat die niedrigste Eventualquote von allen Teilnehmern.
Fegentri Fédéderation Internationale des Gentlemen-Riders et des Cavalières - ist die Vereinigung der europäischen Amateurrennreiterverbände. Bestimmte Amateurrennen werden als Fegentri-Prüfungen gelaufen und dienen der Ermittlung eines Champions.
Fegentri-Rennen In Fegentri-Rennen sind nur Amateure zugelassen. Sie werden in fast allen europäischen Ländern ausgetragen. In diesen Rennen müssen Reiter aus mindestens drei verschiedenen Nationen teilnehmen, um für das Europa-Championat gewertet zu werden.
Die Fegentri ermittelt nach einem speziellen Punktsystem den besten Nicht-Profi Europas. Dabei werden Reiter aus dem Land des Rennveranstalters grundsätzlich benachteiligt. So bekäme ein Franzose in einem Fegentri-Rennen in Frankreich für einen Sieg 10 Punkte, in jedem anderen Land aber die doppelte Punktzahl. Bei diesem Wertungssystem kommt es also darauf an, dass sich der Amateur vor allen im Ausland möglichst oft gut platziert.
Fehlstart Der Starter kann die Reiter zurückrufen, wenn der Start durch einen Zwischenfall (z.b bei Flaggenstart, daß einer zu früh losreitet) beeinträchtigt wird. Hilfsmittel: Sirene, eine am Geläuf aufgestellte Blinkleuchte sowie der mit einer Flagge ausgestattete "Rückrufer", der vor der Startstelle auf dem Geläuf postiert ist.
Feld = alle Teilnehmer eines Rennens.
Finish Endphase eines Rennens.
Flachrennen ... gibt es in Deutschland mit einer Distanz zwischen 1000 m (Fliegerrennen) bis 4000 m (Steherrennen). Entsprechend heißen die Galopper Flieger, Meiler (1600 m) oder Steher.
Flaggenstart Vor Einführung der Startmaschinen wurde der Start ausschließlich frei aus dem Stand mit der Flagge gestartet. Wegen der selbst bei diszipliniertem Verhalten von Pferden und Reitern häufigen Fehlstarts wird diese Methode heute nur noch selten verwendet (z.B. bei Hindernisrennen oder wenn aus besonderen Gründen die Startmaschine nicht zur Verfügung steht).
Flieger ... nennt man ein Rennpferd, das über eine kurze Distanz (1000 bis 1400 m) große Schnelligkeit entwickelt und auf langen Strecken keine Chance hat.
Form Die "Formen" eines Pferdes sind die Leistungen aus vorhergehenden Rennen. Die Platzierungen sowie der Vergleich zu den dort angetroffenen Gegnern lassen - in der Regel - klare Rückschlüsse auf das Abschneiden in der bevorstehenden Prüfung zu.
Führpferd - auch Frontrenner oder Pacemaker - ist das Pferd, das an der Spitze des Feldes galoppiert und für einen oder mehrere Stallgefährten das Tempo macht.
Führring Der Führring ist ein extra Platz auf der Rennbahn (meist Ellipse oder Rondel), wo die Pferde vor dem Rennen dem Publikum vorgestellt werden. Im Innenraum befinden sich auch die unmittelbar am Rennen beteiligten Personen, wie Besitzer, Trainer, Jockeys und die Rennleitung. Die Jockeys erhalten hier ihre letzte Order, ehe sie nach einem Kommando aufsitzen.
Das Publikum hat die Möglichkeit, sich aus nächster Nähe eine Meinung über die Verfassung der Pferde zu bilden.

G
Begriff Erklärung
GAG Abkürzung für Generalausgleichsgewicht (s. u.).
Galopprennen ... sind Zucht- und Leistungsprüfungen der Vollblutrasse für die Zucht. Es gibt Flach- und Hindernisrennen.
Geburtsland Die Abkürzung für das Geburtsland steht in Klammern hinter dem Namen des Pferdes. (FR)= geboren in Frankreich, (IRE)= Irland, (GB)= Großbritannien, (CH)= Schweiz, (IT)= Italien, (RUS)= Russland usw.
Geläuf Boden einer Rennbahn (siehe auch "Boden"). Traditionell besteht das Geläuf aus Rasen, der besonders gepflegt wird, in den USA und in Kanada jedoch fast immer aus einem Sand-Lehm-Gemisch ("dirt track").
Die Sandbahnen (Allwettergeläuf) gewinnen langsam auch in Europa an Beliebtheit, da sie sich auch im Winter für Training und Rennen intensiv nutzen lassen. (Der Rasen wächst im Winter nicht nach, sodass die von den Hufen verursachten Schäden nicht "ausheilen" können - die Grasbahn würde zur Schlammbahn.)
Einige Pferde gelten als so genannte Sandbahnspezialisten, die auf dem Allwettergeläuf wesentlich bessere Leistungen zeigen als auf der Grasbahn.
Generalausgleich (GAG) Das GAG ist ein theoretisches Gewicht, das von den vom Direktorium für Vollblutzucht und Rennen beauftragten Ausgleichern (Handicappern) am Ende jeder Rennsaison für jedes Pferd, das in Deutschland gelaufen ist, ermittelt wird. Grundgedanke des GAG ist, dass unter diesen Gewichten alle Pferde gleiche Chancen auf den Sieg haben bzw. alle gleichzeitig das Ziel überqueren würden. Bezogen auf eine Distanz von 1600 m in Flachrennen und 3600 m in Hindernisrennen ist 1 kg GAG theoretisch etwa mit einer Pferdelänge gleichzusetzen. Die Skala schwankt zwischen 42 kg und 100 kg. Der GAG bestimmt zusammen mit den Gewichtserlaubnissen das zu tragende Gewicht bei den Ausgleichsrennen.
Gerade ... ist eine Teilstrecke der Rennbahn - entweder die Zielgerade (Zieleinlauf nach dem Schlussbogen) oder die Gegengerade, die auf der gegenüberliegenden Seite der Tribüne liegt.
Geschwindigkeit In Flachrennen erreichen Vollblüter eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h. Bei Hürden-, Hindernis oder Jagdrennen ist die Geschwindigkeit geringer.
Gestüt Zucht- und Aufzuchtstätte für Pferde.
Gewicht ... ist die im Rennen von den Pferden zu tragende Last. Das Gewicht setzt sich aus dem Eigengewicht des Jockeys, seiner Kleidung, dem Sattel mit Decke und bei Bedarf auch der Gewichtsdecke zusammen. Das im Rennprogramm angegebene Gewicht berücksichtigt stets die etwaigen Gewichtserlaubnisse.
Um Vergleiche über die Leistungsverhältnisse der Pferde zu bekommen, wurde ein System erarbeitet, das den stärkeren Pferden, ausgehend von deren zuvor gezeigten Leistungen, das Siegen durch Mehrgewicht erschweren soll.
Die Einhaltung des zu tragenden Gewichts wird vor und nach dem Rennen kontrolliert. Zu wenig Gewicht ist unzulässig, zu viel Gewicht ist möglich, muss aber dem Publikum bekannt gegeben werden und kann zum Ausschluss vom Wettbetrieb führen.
Gewichtsdecke Das ist eine Decke, in die Taschen für mitzuführende Bleiplatten eingenäht sind. Diese Platten dienen dazu, das GAG zu erfüllen.
Gewichtserlaubnis Ein auf das normalerweise zu tragende Gewicht gewährter "Nachlass". Die Gewichtserlaubnis gilt für jeden Reiter, der noch keine 50 Siege errungen hat. Vor allem die Auszubildenden bekommen gegenüber den erfahreneren Kollegen "Erlaubnis". Sie ist gestaffelt zwischen 1 kg und 5 kg. Diese Erlaubnis ist im Rennprogramm angegeben.
Gruppe-Rennen Die international offenen Gruppe-Rennen wurden Anfang der siebziger Jahre auf Anregung des (British) Jockey Clubs europaweit eingeführt. Die Klassifizierung ist international abgestimmt bzw. festgelegt.
Es gibt drei Kategorien von Grupperennen, die Gruppe-I-, Gruppe-II- und Gruppe-III-Rennen. Der Gruppe-I-Status ist der wertvollste.
Ausgetragen werden sie in Frankreich, Irland, Italien und Deutschland (z.B. das Deutsche Derby (Hamburg), der Deutschland-Preis (Düsseldorf), das Bayerische Zuchtrennen (München), der Große Preis von Baden (Baden-Baden) und der Europa-Preis in Köln). Die Einstufung "Gruppe-Rennen" wurde festgelegt, um bedeutenden Zuchtprüfungen einen international vergleichbaren Maßstab zu geben.
Die Gewichte, die ein Galopper hierbei tragen muss, richten sich ausschließlich nach der Zahl seiner Siege (manchmal auch der Platzierungen).

H
Begriff Erklärung
Halbblüter, Halbblut Das ist eine Kreuzung zwischen einem Vollbluthengst und einer Warmblutstute oder einem Warmbluthengst und einer Vollblutstute.
Handgalopp = verhaltener Galopp. Oft charakteristisch für einen Sieg, der früh und ungefährdet von den Gegnern feststeht.
Handicap siehe unter "Ausgleich"
Hindernisrennen ... werden unterteilt in Hürdenrennen (siehe dort) und Jagdrennen (siehe dort), bei denen über natürliche oder künstliche Hindernisse gesprungen wird.
Hürdenrennen ... finden auf der Flachbahn über transportable Reisighürden statt und sind zwischen 2400 und 4000 m lang.

I - J
Begriff Erklärung
Identitätskarte Um zu verhindern, dass ein "falsches" Pferd in einem Rennen startet, gibt es den Pferdepass und die Identitätskarte. Sie ermöglichen die zweifelsfreie Identifizierung der Pferde, die vor jedem Rennen genauestens überprüft wird.
illegitim Bezeichnung für die nicht als Zuchtrennen bewerteten Hindernisrennen.
Inländer Nach der Rennordnung ist ein Vollblüter Inländer, der in Deutschland geboren oder im Geburtsjahr importiert wurde und anschließend zwölf Monate ununterbrochen im Land geblieben ist (s.a. Ausländer).
Jagdrennen ... gehen über feste Hindernisse, z.B. Hecken, Mauern oder Gräben, haben eine Mindestdistanz von 3000 m und finden im Innenraum der Rennbahn statt. Jagdrennen werden auch Steeplechase genannt.
Jockette Andere Bezeichnung für einen weiblichen Jockey.
Jockey Berufsrennreiter, der eine dreijährige Ausbildung als Pferdewirt Schwerpunkt Rennreiten absolviert hat.
Ein guter Jockey ist für den Wetter wichtig. Er kann zwar ein Pferd nicht schneller machen, als es ist, aber ihm den bestmöglichen Rennverlauf bieten.
Jockeydress Als Jockeydress wird die Seidenjacke des Jockeys in den Farben des Pferdebesitzers bezeichnet. Der Dress wurde erstmals bei Rennen in Newmarket im Jahr 1763 eingeführt und ist heute weltweit üblich.

K
Begriff Erklärung
Kapuze Die Kapuze wird Pferden übergestreift, die ungern in die Startbox gehen, u.a. um ihnen die Orientierung zu nehmen. Nach dem Einstellen in die Startbox wird sie sofort wieder abgenommen.
Klassische Rennen Zuchtrennen ausschließlich für dreijährige Pferde, die alle das gleiche Gewicht tragen. Lediglich Stuten tragen 2 kg weniger (Stutenerlaubnis).
Die fünf deutschen klassischen Rennen sind in der Reihenfolge ihrer Austragung:
- das Mehl-Mühlens-Rennen, früher Henckel-Rennen (Gruppe II, Köln)
- der Preis der Diana (Gruppe I, Mülheim/Ruhr) (nur für Stuten)
- das Henkel-Rennen, früher Schwarzgold-Rennen (Gruppe II, Düsseldorf) (nur für Stuten)
- das Deutsche Derby (Gruppe I, Hamburg)
- das St. Leger (Gruppe II, Dortmund).

L
Begriff Erklärung
Leichtgewicht Das geringste zu tragende Gewicht beträgt 47 Kilo inkl. Kleidung und Sattel - der Reiter darf also gerade eben ein Gewicht von 45,5 Kilo haben.
Bei Hindernisrennen beträgt es 62 Kilo.
Linkskurs Galopprennbahnen, auf denen die Pferde linksherum (gegen den Uhrzeigersinn) laufen. In Deutschland sind dies Baden-Baden, Frankfurt, Hannover und München-Riem.
Listenrennen Ein international offenes Rennen, welches vom Niveau her unterhalb der Gruppe-Rennen angesiedelt ist. Je nach Ausschreibung und Dotierung kommt ihnen besondere Bedeutung zu. In Rennprogrammen ist dieses als „LR“ oder „L“ gekennzeichnet.
Lot .Das ist eine Gruppe von Pferden, die zusammen trainiert werden.

M
Begriff Erklärung
Maiden Im Rennsport ist ein Pferd, das noch kein Rennen gewonnen hat, "maiden". In der Zucht sind Stuten „Maiden“, wenn sie noch kein Fohlen hatten.
Meile englisches Längenmaß; 1 Meile = 1609 m.
Meilenrennen finden in England und den Staaten statt.
Morgenarbeit Das ist das morgendliche Training.

N
Begriff Erklärung
Nachwuchsrennen Galopprennen für Rennreiter in der Ausbildung. Zugelassen sind ebenfalls Berufsreiterinnen und -reiter, die noch keine 10 Rennen der Klasse A gewonnen haben.
Niederbruch Riß oder Abriss einer Sehne der Extremitäten.

O
Begriff Erklärung
Ohne Wetten Ohne Wetten laufen Pferde, die in ihrer Form, ihrer Leistung oder ihrem Verhalten zu ungleichmäßig sind oder Ersatzstarter in Rennquintett-Prüfungen. Mit dieser Maßnahme sollen die Wetter vor 'Überraschungen' geschützt werden. Im Programm taucht der Vermerk "o.W." auf.
Order Anweisungen des Trainers an den Jockey über die einzuschlagende Taktik im Rennen.
Ordnungsmaßnahmen ... können von der Rennleitung oder dem Renngericht für verschiedene Delikte angeordnet werden.

P - Q
Begriff Erklärung
Pace Als Pace bezeichnet man das Tempo des Rennens. Das führende Pferd agiert als Pacemaker (Tempomacher) - oft für einen Stallgefährten. Er kann aber auch taktisch von vorne das Tempo herausnehmen. Die Pacemaker gewinnen die Rennen in der Regel nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Parade Die Parade findet meist vor dem Hauptrennen bzw. bei großen Rennen statt. Die Pferde "paradieren" vor der Zuschauertribüne und werden vom Rennkommentator einzeln vorgestellt, bevor sie zum Start aufgaloppieren.
Platzwette ... ist die einfachste Wettart. Ein Pferd, das auf einem der ersten drei Plätze landet, muss vorhergesagt werden. Bei weniger als sieben Startern sind es die ersten zwei Pferde, auf einigen Bahnen z.B. in Hannover, werden bei großen Starterfeldern (ab 13 Teilnehmer) oft auch auf die ersten vier Plätze Wettgewinne ausgezahlt.
Probesprung Vor einem Hindernisrennen absolvieren die Teilnehmer einen Probesprung, damit sich die Zuschauer ein Bild von der Sprungfähigkeit der Pferde machen können.
Protest Ein Protestverfahren wird entweder durch Beschluss der Rennleitung oder auf Antrag eines am Rennen beteiligten Pferdebesitzers, der sein Pferd durch ein anderes behindert glaubt, eingeleitet, richtet sich gegen eins der erstplazierten Pferde und zielt auf dessen Disqualifikation ab. Teilweise sind weiter reichende Ordnungsmaßnahmen z.B. gegen den Jockey möglich.
Die Rennleitung sichtet die Rennverfilmung, hört die Beteiligten und Zeugen an und ändert bei Berechtigung den Richterspruch. Dieser neue Richterspruch ist auch für den Wettbetrieb maßgeblich.
Ein Protestverfahren wird dem Publikum über Lautsprecher sofort mitgeteilt.
pullen Bezeichnung für den ungestümen Vorwärtsdrang des Rennpferdes bei gleichzeitigem Widerstand gegen die bremsende bzw. zurückhaltende Hand des Reiters.
Quote Die Gewinnquote wird nach jedem gelaufenen Rennen berechnet (für alle Wettarten getrennt) und auf der Grundlage von 10 € Einsatz angegeben (z.B.: 80:10 bedeutet 80 € Auszahlung bei 10 € Einsatz). Hat man also für 5 € gewettet, erhält man entsprechend nur die Hälfte der Quote (= 40 €); bei einem Einsatz von 100 € wären das 800 €.

R
Begriff Erklärung
Rails ... nennt man die seitliche, geländerähnliche Begrenzung des Geläufs. Sie besteht meistens aus einer waagerecht montierten Latte oder einer leichten Planke.
Rechtskurs Die vorwiegende Laufrichtung ist der Rechtskurs - im Uhrzeigersinn - auf den deutschen Galopprennbahnen.
Rennbahn Der Prüfungsplatz für Galopprennen. Eine Rennbahn muss laut Rennordnung enthalten:
- das Geläuf
- einen Waageraum mit abgesperrtem Vorplatz
- einen Umkleideraum für die Reiter
- im Zuschauerbereich einen abgeteilten Führring
- einen Sattelplatz;
- besondere Plätze für den Richter und die Rennleitung, von denen aus das Geläuf ungestört übersehen werden kann
Rennbrille ... gehört zur Pflichtausstattung jedes Jockeys. Sie soll die Augen vor hochfliegenden Bodenklumpen und Sand schützen.
Rennfarbe Sie besteht aus der Seidenbluse und der Kappe. Jeder Besitzer hat andere Farben und Symbole, die im Rennprogramm abgebildet oder beschrieben sind. Die Rennfarbe dient gleichzeitig als Orientierungshilfe für den Zuschauer während des Rennens.
Hat ein Rennstallbesitzer zwei oder mehr Pferde im Rennen, werden die Rennfarben leicht variiert. Die "erste Farbe" (Originalkombination) ergibt sich aus dem Rennprogramm und wird meist vom Jockey des höher eingeschätzten Pferdes getragen.
Renngerte ... wird zur Aufforderung des Pferdes eingesetzt. Der Einsatz der Gerte ist in der Rennordnung genau beschrieben. Peischenmissbrauch wird empfindlich bestraft und führt zu Ordnungsmaßnahmen (z.B. zeitlicher Lizenzentzug für den Jockey oder Geldstrafe).
Rennleitung Die Rennleitung besteht aus mindestens drei Personen, die jedes Rennen hinsichtlich der vorschriftsmäßigen Durchführung beobachten und überprüfen. Sie kann unter Anwendung der Rennordnung Disqualifikationen vornehmen und Ordnungsmaßnahmen gegen die beteilgten Aktiven verhängen. In Zweifelsfällen erfolgt mithilfe der Rennbahnverfilmung aus verschiedenen Perspektiven eine genaue Überprüfung, bevor ein Zweifelsfall entschieden und diese Entscheidung bekannt gegeben wird.
Rennordnung ... ist das verbindliche Regelwerk für den Rennbetrieb in Deutschland. Sie wird vom Direktorium für Vollblutzucht und Rennen herausgegeben und kann dort erworben werden.
Rennpreise In Flachrennen werden meist für die ersten vier, in Hindernisrennen für die ersten fünf Plätze Preise gezahlt. Sie stehen den Pferdebesitzern zu.
Rennprogramm ... sollte man sich gleich am Eingang kaufen. Es enthält die Starterlisten sowie alle renntechnischen Angaben zum Renntag.
Rennsattel Der Sattel hat ein Gewicht von kaum mehr als 500 Gramm.
Rennverein ... ist Veranstalter der Rennen und Hausherr der jeweiligen Rennbahn. Er betreibt den Totalisator und erwirtschaftet damit die nötigen Einnahmen für Rennpreise und sonstige Betriebskosten der Bahn.
Rennvereine sind gemeinnützige eingetragene Vereine. Ihre Aktivitäten umfassen am Renntag ebenfalls ein attraktives Freizeitangebot für die Zuschauer.
Rennverfilmung "Schiedsrichterfernsehen" - der Rennleitung wird hierdurch eine Beurteilung des Renngeschehens erleichtert. Kameras zeichnen die Rennen aus verschiedenen Perspektiven - vor allem in Frontperspektive auf der Zielgeraden - auf. Das Publikum kann die Verfilmung auf Monitoren auf der Rennbahn live und später in der Wiederholung mitverfolgen.
Richter Der Richter überwacht das Ziel und bestimmt den Richterspruch.
Richterspruch Der Richterspruch ist die Entscheidung des Zielrichters über den Ausgang eines Rennens. Unter anderem wird die Reihenfolge der Pferde und Abstände zwischen ihnen (totes Rennen - überlegen - leicht - sicher - Kampf - Nase - kurzer Kopf - Kopf - Hals - 1/2 Länge - 3/4 Länge - 1 bis 10 Längen - Weile) sowie die Zeit des Siegers angegeben.
Gleich nach der Zielankunft wird der "vorläufige Richterspruch" bekannt gegeben. Dieser wird erst endgültig, wenn die Protestfrist abgelaufen ist und die Reiter "zurückgewogen" sind.
Rückrufer s. unter "Fehlstart"

S
Begriff Erklärung
Sandbahn Geläuf auf Sand. Sandbahnrennen finden meist im Winter - in Deutschland in Dortmund und Neuss - statt.
Sattelbox Nahe am Führring befinden sich die Sattelboxen. Hier werden die Pferde gesattelt, ehe sie den Zuschauern im Führring vorgestellt werden.
Scheuklappen - "Skl" Wenn Pferde mit Scheuklappen (siehe a. Blinkers) antreten, wird dies sowohl im Programm als auch im Rennbericht vermerkt. Sie verhindern das Seitwärts- und Rückwärtsblicken des Pferdes. Es ist eine Hilfe für ängstliche und unsichere Pferde und auch solche, die sich leicht ablenken lassen.
Seidenbluse / Seidenkappe Sie hat die Farben des jeweiligen Pferdebesitzers. Pflicht für jeden Rennreiter.
Siegwette In dieser Wettform wird der Sieger des Rennens vorhergesagt.
Speed (engl.) Endgeschwindigkeit eines Rennpferdes vor Erreichen des Ziels.
Sport-Welt Deutschlands älteste bestehende Rennzeitung. Sie veröffentlicht die Starterlisten, Formen und sonstige Informationen über alle Galopprennen in Deutschland sowie die Ergebnisse und Berichte und erscheint in der Rennsaison fast täglich.
Stallform Wenn ein Pferd im Stall eines Trainers gut läuft, läuft meist alles andere auch gut. Wer also wetten will, sollte die Augen offen halten. Natürlich ist ein gutes Pferd im Stall keine Gewinngarantie..
Stamina Ausdauer, Steh- und Durchhaltevermögen
Start Es gibt verschiedene Startmöglichkeiten:
Boxenstart: überwiegend im Flachrennen aus der Startmaschine; alle Pferde bekommen gleichmäßige Chancen und Fehlstarts werden weitgehend vermieden.
Bänderstart: Hindernisrennen werden mit dieser Maschine gestartet.
Flaggenstart: erfolgt in besonderen Fällen; z.B. bei zu tiefem Boden, wenn die Startmaschine nicht transportiert werden kann.
Nach dem Startsignal (Klingelton) werden keine Wetten mehr angenommen.
Starter Der Starter betätigt beim Boxenstart per Knopfdruck das Öffnen der Boxentüren; beim Flaggenstart (Ständestart) senkt er eine Handflagge.
Steeplechase (engl.) Hindernisrennen.
Steepler ... wird ein Galopper genannt, der in Hindernisrennen mitläuft.
Steher Ein Steher bringt auf längeren Distanzen (2200 m und mehr) seine besten Leistungen. Gegenteil: s. Flieger
Steigbügel Bestandteil des Sattels, der mit einem verstellbaren Gurt (Steigbügelriemen) am Sattel befestigt ist. Bei Rennsätteln meist aus Aluminium, weil sie leicht sein müssen.
Steward Aufsichtsperson bei Rennen
Stutenerlaubnis Jede Stute in allen Altersgewichtsrennen auf der Flachbahn kann im direkten Vergleich 2 kg weniger tragen als ein Hengst.
Sumpfhuhn Unter den Galoppern gibt es Bodenspezialisten, die ihre Höchstform nur bei bestimmter Bodenbeschaffenheit zeigen. Pferde, die bei weichem bis tiefen Geläuf am schnellsten sind, werden im Rennbahn-Jargon "Sumpfhuhn" genannt.

T
Begriff Erklärung
Tierce Das ist eine französische Pferdewette.
Totalisator - Toto ... ist die Institution des Wettgeschäfts auf der Rennbahn und bildet in Deutschland die wesentliche Finanzierungsgrundlage des Galoppsports. Der Veranstalter benötigt für den Betrieb des Totaliators eine behördliche Erlaubnis.
Jeder wettet gegen jeden. In jedem Rennen und in jeder Wettart wandern alle Einsätze in einen Topf und werden nach Abzug von ca. 25 %, die der Veranstalter einbehalten darf, an die Gewinner anteilsmäßig, je nach Höhe ihrer Einsätze, ausgeschüttet.
Totes Rennen Einlauf von zwei oder mehreren Pferden als Sieger bzw. Platzierte, ohne dass zwischen ihnen ein Abstand (auch durch das Zielfoto nicht!) festzustellen ist. Die Pferde teilen sich entsprechend den Sieg bzw. die Platzierung.
Trainer Die meisten Rennpferde werden von Profitrainern, viele von Besitzertrainern auf die Rennen vorbereitet. Der Trainer ist am Erfolg des Pferdes maßgeblich beteiligt und bekommt 10 % der Siegprämie des Galoppers.
Trial ... ist ein Vorbereitungsrennen für eine große Prüfung.
Triple Crown Der Gewinner der drei klassischen Rennen (in Deutschland: Union-Rennen, Derby und St. Leger), ist auch Gewinner der Triple Crown. Der erste Triple-Crown-Sieger war West Australian im Jahr 1853. In Deutschland gewann sie erstmals Gestüt Zoppenbroichs Königsstuhl im Jahr 1979.
Turf (engl.) Rasen; auch Bezeichnung für den Pferderennsport.

U - V
Begriff Erklärung
Ungültiges Rennen Ein Rennen kann für ungültig erklärt werden, wenn ein oder mehrere Faktoren zusammentreffen. Das können sein: - Start an der falschen Stelle, - Fehlstart, wenn die Pferde zwar zurückgerufen, aber der Rückrufer die Rückrufflagge nicht erhoben hat oder technisches Versagen der Rückrufgeräte, - falsches Gewicht bei allen Pferden, - auf der falschen Bahn gelaufen sind, - der Sieger die Höchstzeit überschritten hat, oder ein außergewöhnliches Ereignis das Rennen beeinträchtigt hat. Das Rennen sollte nach dem letzten Rennen des Tages wiederholt werden, wenn es zumutbar ist. Ansonsten kann es auch komplett gestrichen werden.
Überprüfung Manchmal kündigt die Rennleitung unmittelbar nach einem Rennen per Lautsprecher und Sirene eine "Überprüfung" an. Meist besteht hierfür ein konkreter Anlass. Es wird zunächst überprüft, ob ein Protestverfahren eingeleitet werden muss. Die Wettscheine sollten auf jeden Fall bis zur endgültigen Bekanntgabe des Rennergebnisses aufgehoben werden.
Verkaufsrennen Nach dem Rennen wird das Siegerpferd öffentlich versteigert. Das zu tragende Gewicht der einzelnen Teilnehmer wird durch den geforderten Mindestpreis bestimmt.
Vorwette Das Pferd mit den meisten Vorwetten gilt zunächst als Favorit. Es handelt sich hierbei um die Summen an Siegwetten, die bei den externen Wettannahmestellen auf die einzelnen Pferde eingezahlt wurden.

W
Begriff Erklärung
Waageschluss ... ist das Ende des Zurückwiegens nach jedem Rennen und wird durch ein Klingelzeichen bekannt gegeben. Die Jockeys werden kontrolliert, ob sie mit dem festgelegten Gewicht aus dem Rennen kommen. Wird es unterschritten, kommt es zur Disqualifikation.
Mit dem Waageschluss endet die Protestfrist und der vorläufige Richterspruch wird endgültig.
Wetten Das Wetten auf Rennergebnisse bei Totalisator oder Buchmacher ist nicht nur wegen der hohen Gewinnausschüttung von ca. 75% attraktiv. Die verschiedenen Wettarten, wie etwa die Siegwette, die Platzwette, die Zweierwette, die Dreierwette und das Rennquintett ermöglichen es, Risiko und Gewinnmöglichkeiten frei zu wählen. Und: Pferdewetten sind kein reines Glücksspiel! Gut informiert kann man mit Hilfe von Vorwetten, Eventualquoten, GAG's und etwas Pferdeverstand manchen Treffer landen.
Wichtig: Wird ein Pferd vom Start verwiesen, erhält der Wetter seinen Wetteinsatz zurück!
Wettarten Siegwette:
Das Siegerpferd muss richtig getippt werden.
Platzwette:
Das gesetzte Pferd muss auf einem der ersten drei Plätze einlaufen. Laufen weniger als sieben Pferde mit, zählen nur die ersten beiden Plätze. Diese Wettart ist am einfachsten und bietet die niedrigsten Quoten. (Auf der Galopprennbahn Hannover werden ab 13 Startern in einem Rennen vier Platzquoten gezahlt.)
Zweierwette:
Die ersten zwei Pferde müssen in der richtigen Reihenfolge gesetzt werden. Treffer sind seltener als bei der Siegwette, die Quoten dafür aber auch höher. Um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen, sind Kombinationswetten mit drei Pferden verbreitet.
Dreierwette:
Die"hohe Schule" des Pferdewettens - die ersten drei Pferde müssen in der richtigen Reihenfolge gesetzt sein. Volltreffer sind zwar selten, die Quoten aber oft enorm hoch. Um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen, sind Kombinationswetten mit drei oder vier Pferden üblich.
Top 6 Wette: An einem Renntag werden 6 Rennen vorgegeben, in denen jeweils der Sieger zu tippen ist.
Winterfavorit Der Zweijährige mit den besten Rennleistungen, der als aussichtsreichster Kandidat für das im folgenden Jahr stattfindende Derby gilt.
Wochenrennkalender (auch Rennkalender) – enthält Bekanntmachungen wie z.B. Dopingkontrollen bzw. Ergebnisse, Protestverfahren, Liste der startschwierigen Pferde u.s.w.,
- Besitzer, Trainer, Reiter (z.B. Decknamen, Rennfarben, Lizenzen usw.)
- Pferde (Kastration, Besitzwechsel usw.)
- Renntermine, Nennungsschlüsse, Ersatz und Streichungstermine, Nennungen, Streichungen, Gewichte, Ausschreibungen, Trainerlisten, Ordnungsmaßnahmen, Befraagungen, Statistiken, Rennberichte.

X - Y - Z
Begriff Erklärung
xx Steht hierzulande hinter dem Namen des Pferdes und bedeutet, daß das Pferd ein Englisches Vollblut ist.
Zielfoto ... dient dem Zielrichter zur genauen Bestimmung der Reihenfolge der Pferde. Ein vergrößerter Abzug wird ausgehängt, wenn es herangezogen werden muss.
Zielgerade ... ist die letzte gerade Strecke vor dem Ziel, wo es zum Finish kommt.
Zielpfosten Genau gegenüber dem Richterturm markiert ein Pfosten mit einem Spiegel an der Bahninnenseite des Geläufs das Ziel.
Zuchtrennen ... sind Flachrennen, in denen nur Hengste und Stuten eines Jahrgangs laufen. Stuten tragen aufgrund der Stutenerlaubnis 2 kg weniger; alle anderen Pferde tragen sonst das gleiche Gewicht.
Zurückwiegen Unmittelbar nach dem Rennen werden die Gewichte der Jockeys überprüft. Kommt ein Jockey mit Mindergewicht aus dem Rennen, erfolgt eine Disqualifizierung.
Züchterprämie Die Züchterprämie erhält der Züchter des im Inland gezogenen Pferdes. Die Höhe richtet sich nach dem Alter des Pferdes und dem gewonnenen Geldpreis.
Der Anspruch auf Züchterprämien kann vererbt werden.
Zweiter Ruf Der Jockey hat die Möglichkeit, sich einem anderen Stall zur Verfügung zu stellen, wenn der eigene Stall ihn nicht benötigt.
Zweierwette Die ersten beiden Pferde müssen in der richtigen Reihenfolge des Zieleinlaufs getippt werden.